Eigentlich habe ich ja Urlaub. Doch unser elekronischer Redaktionsplaner belehrt mich eines Besseren: "Blog: Jens". Dann gibt's jetzt eben einen Schuss aus meinem Privatleben.
Während die Mehrheit meiner Freunde ihrer Diaspora im europäischen Ausland fröhnt, nötigt mich die Hochzeit einer Schulfreundin dorthin, wo ich aus Prinzip nie Urlaub machen würde: In die Heimat.
Wer immer sich darüber beschweren mag, in Trier sei nichts los, ist herzlich eingeladen einen kleinen Ausflug ins schöne Kinzigtal zu machen. Hier ist das Sommerloch quasi Dauerzustand. Schlimmer noch: Jegliche nur einigermaßen anspruchsvolle Veranstaltung scheint hier in einem schwarzen Loch zu verschwinden. Es bleibt der faulige Rest.
Während ich durch das Dorf schlendere, in dem ich aufgewachsen bin, lächeln mich mehrere Plakate an und warnen zumindest mich davor, bloß nicht in die Nähe der dort beworbenen Veranstaltungen zu kommen.
Nächste Woche droht dem hessischen Main-Kinzig-Kreis wieder mal das Großschadensereignis "Horbacher Kerb". Dieser Kirmesverschnitt am Rande jeglicher Zivilisation, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das letzte Auffangbecken für all jene "Künstler" zu werden, die selbst im "Oberbayern" auf Malle schon Hausverbot haben. Guildo Horn war übrigens auch schonmal hier und darf seitdem regelmäßig für die Trierer Lebenshilfe posieren.
In diesem Jahr versucht die Kapelle "Zwietracht", mit diesem zugegebenermaßen antiorginellen Bandnamen Zuschauer vor ihre Bühne zu locken. Wenn ich mir die volkstümlichen Burschen auf dem Plakat so anschaue, bin ich davon überzeugt, dass sie zur Not auch zur Waffe greifen würden, um die Ränge zu füllen.
Kurzum: Bevor mich die Jungs in ihrem krachledernen Outfit von meinem Elternhaus ins Festzelt knüppeln, mache ich rechtzeitig wieder auf den Weg nach Trier. Hier ist die Welt noch in Ordnung - selbst wenn Guildo da ist.
Freitag, 28. August 2009
Dienstag, 18. August 2009
Ausflug
Ideen, Vorschläge und Themen zu redaktionellen Beiträgen, die wir in den Konferenzen entwickeln, oder über den redaktionsinternen Emailverteiler schicken und diskutieren werden oft nicht realisiert, obwohl sie interessant werden könnten. Zum Beispiel war eine Sommerserie zur Vorstellung und Bewertung von Biergärten im Trierer Ausflugszielumland geplant. Die Redaktion wollte gemeinsam die in Frage kommenden Gaststätten besuchen und Erfahrungsberichte über die Tauglichkeit für eine gelungene Tagesunternehmung veröffentlichen. Ich mochte die Idee sehr gerne. Sie hätte teaminternen Spaß und Unternehmergeist mit einer praktischen Nützlichkeit für unsere Leser vereint. Und man weiß ja, dass sich solche Projekte positiv auf Teamgeist und damit auch auf die Produktivität der Belegschaft auswirken sollen. Leider kam es nie dazu.
Wir wollten eine Fahrradtour machen, schön an der Mosel entlang. Die Hitze wäre durch den Fahrtwind erträglich gewesen. Wir hätten uns dem Tempo des langsamsten Fahrers angepasst. Von den vorbeifahrenden Schiffen hätten uns schöne Mädchen in leichten Sommerkleidern zu gewunken, während ein weiser Angler unser Passieren mit einem mürrischen Knurren zur Kenntnis genommen hätte und einen neuen Köder auf den Haken spießte. Über uns wäre elegant ein Falke gekreist und kleinere Vögel hätten uns gemeine, blutsaugende Insekten vom Leib gehalten.
Jörg wäre weisend voraus gefahren, Christian gleich hinter ihm. Wer hinter einer Kurve zunächst nur diese ersten beiden Gruppenmitglieder erspäht hätte, hätte Gefallen an dem Gedanken gefunden, dass hier Vater und Sohn noch eine gemeinsame Betätigung miteinander teilen (Der Altersunterschied zwischen beiden ist zwar nicht unbedingt parental groß, aber wenn Christian frisch rasiert ist, sieht er noch sehr jung aus. Außerdem: schauen Sie sich die Beiden mal genau an, wenn sie nebeneinander sitzen, diese Ähnlichkeit!).
Jens hätte die rote Laterne gegeben und darauf geachtet, dass alle im Glied bleiben. Johannes hätte mit verträumtem Blick die vorbeiziehenden Weinberge betrachtet und wäre dabei vielleicht einmal knapp in den Gegenverkehr geraten. Und eventuell wäre sogar der 16vor.de-Kollege Christian Jöricke mitgekommen. Mit ihm hätten Kathrin und ich einen großartigen Partner gehabt, um bissige Kommentare über Männer abzugeben, die sich in so enge Radtrikots zwängen, dass der Brustaufdruck von ihren Umfängen bis zur Unleserlichkeit verzerrt wird.
So richtig schön wäre es dann im Biergarten geworden. Denn so unterschiedlich wir auch alle sein mögen, so gleich sind wir uns in unserer Liebe zu einem gemeinsamen kühlen Bier in ansprechender Atmosphäre. Die bierselige Rückfahrt, die natürlich mit dem Zug anzutreten gewesen wäre, hätte dem Ganzen dann noch mit dem Charme von bierseligen Zugfahrten einen würdigen Abschluss verliehen. Und Sie, liebe Leser, hätten diesen Text und noch mehr im Indikativ zu lesen bekommen.
Zu all dem ist es nicht gekommen, weil kurz vor dem geplanten Termin, gleich zwei Kollegen das Fahrrad gestohlen wurde. Ich bin untröstlich und hoffe auf eine Umsetzung im nächsten Sommer.
Wir wollten eine Fahrradtour machen, schön an der Mosel entlang. Die Hitze wäre durch den Fahrtwind erträglich gewesen. Wir hätten uns dem Tempo des langsamsten Fahrers angepasst. Von den vorbeifahrenden Schiffen hätten uns schöne Mädchen in leichten Sommerkleidern zu gewunken, während ein weiser Angler unser Passieren mit einem mürrischen Knurren zur Kenntnis genommen hätte und einen neuen Köder auf den Haken spießte. Über uns wäre elegant ein Falke gekreist und kleinere Vögel hätten uns gemeine, blutsaugende Insekten vom Leib gehalten.
Jörg wäre weisend voraus gefahren, Christian gleich hinter ihm. Wer hinter einer Kurve zunächst nur diese ersten beiden Gruppenmitglieder erspäht hätte, hätte Gefallen an dem Gedanken gefunden, dass hier Vater und Sohn noch eine gemeinsame Betätigung miteinander teilen (Der Altersunterschied zwischen beiden ist zwar nicht unbedingt parental groß, aber wenn Christian frisch rasiert ist, sieht er noch sehr jung aus. Außerdem: schauen Sie sich die Beiden mal genau an, wenn sie nebeneinander sitzen, diese Ähnlichkeit!).
Jens hätte die rote Laterne gegeben und darauf geachtet, dass alle im Glied bleiben. Johannes hätte mit verträumtem Blick die vorbeiziehenden Weinberge betrachtet und wäre dabei vielleicht einmal knapp in den Gegenverkehr geraten. Und eventuell wäre sogar der 16vor.de-Kollege Christian Jöricke mitgekommen. Mit ihm hätten Kathrin und ich einen großartigen Partner gehabt, um bissige Kommentare über Männer abzugeben, die sich in so enge Radtrikots zwängen, dass der Brustaufdruck von ihren Umfängen bis zur Unleserlichkeit verzerrt wird.
So richtig schön wäre es dann im Biergarten geworden. Denn so unterschiedlich wir auch alle sein mögen, so gleich sind wir uns in unserer Liebe zu einem gemeinsamen kühlen Bier in ansprechender Atmosphäre. Die bierselige Rückfahrt, die natürlich mit dem Zug anzutreten gewesen wäre, hätte dem Ganzen dann noch mit dem Charme von bierseligen Zugfahrten einen würdigen Abschluss verliehen. Und Sie, liebe Leser, hätten diesen Text und noch mehr im Indikativ zu lesen bekommen.
Zu all dem ist es nicht gekommen, weil kurz vor dem geplanten Termin, gleich zwei Kollegen das Fahrrad gestohlen wurde. Ich bin untröstlich und hoffe auf eine Umsetzung im nächsten Sommer.
Freitag, 14. August 2009
hunderttausend.de-Browser-Statistik: Firefox zieht davon
Nachdem wir bei unserer letzten Erhebung Ende 2008 bereits festgestellt haben, dass hunderttausend.de-Benutzer am häufigsten Firefox einsetzen, sehen wir im ersten Halbjahr 2009, dass sich dieser Trend fortsetzt: Mittlerweile steht es 54:38 Prozent zugunsten des Mozilla-Browsers (im 2. Halbjahr 2008 waren es noch 50:44, vor einem Jahr sogar 46:47 für den Windows-Browser).
Beide Browser zusammen haben immer noch einen Anteil von knapp 92 Prozent (vorher: 93,5 Prozent), will heißen: der Rest ist Nische (auch wenn z. B. Safari mittlerweile von 3,6 Prozent der hunderttausend.de-Benutzer eingesetzt wird, vorher waren es 2,9 Prozent).
1. Firefox 53,7%
2. Internet Explorer 38,2%
3. Safari 3,6%
4. Opera 3,1%
5. Chrome 0,8%
6. alle anderen 0,6%
Beide Browser zusammen haben immer noch einen Anteil von knapp 92 Prozent (vorher: 93,5 Prozent), will heißen: der Rest ist Nische (auch wenn z. B. Safari mittlerweile von 3,6 Prozent der hunderttausend.de-Benutzer eingesetzt wird, vorher waren es 2,9 Prozent).
1. Firefox 53,7%
2. Internet Explorer 38,2%
3. Safari 3,6%
4. Opera 3,1%
5. Chrome 0,8%
6. alle anderen 0,6%
Freitag, 7. August 2009
Keinen Meta weiter
Der geneigte Blog-Leser wird es wissen, freitags ist hunderttausend-Redaktions-Sitzung. Wie der Name es vermuten lässt, wird dabei gesessen und redaktioniert. Redaktionieren ist natürlich kein deutsches Wort. Es ist ein Kunstwort. Es soll den komplizierten Ablauf des Besprechen und Einplanen, Verschieben oder Aufheben eines redaktionellen Beitrages kurz zusammenfassen. Total überflüssig eigentlich. Habe es ja nun doch ausgeschrieben.
Jedenfalls kommt es beim Redaktionieren vor, dass Wörter fallen. Eigentlich tun sie das immer. Wenn sie greifbar wären, würde wahrscheinlich der gesamte Büroboden voll Wörter liegen, die irgendwer mal so fallen gelassen hat. Einige dieser Wörter sind etwas besonderes, denn sie sind Fachwörter. Das heißt nicht etwa, dass sie einfach sind oder sich mit anderen in ein Fach stecken lassen, nein, das heißt viel mehr, dass sie von Fachmännern verwendet werden.
Jörg ist so ein Fachmann. Er verwendet viele Fachwörter. Heute sogar eines, dass ich kannte. Er sagte was von Metainformationen. Allen nicht Fachmännlein und -weiblein sei gesagt, dass es sich hierbei um Informationen über andere Informationen handelt. Am deutlichsten wird das vielleicht am konkreten Beispiel:
Wenn jetzt jemand in der Redaktion auf die Idee käme, dass ein Autokino im Messepark oder eine Messe im Autopark einen Bericht wert wären, so könnte er darüber berichten. Das kann er dann im Nachhinein tun oder aber er macht es im Vorfeld. Entschließt er sich jedoch dafür, die Veranstaltung sowohl im Vor- als auch im Nachhinein zu betreuen, hat er die Möglichkeit, im Vorbericht auf die Review hinzuweisen oder aber in der Review auf den Vorbericht. Diese Information ist dann eine Metainformation.
Wer das Prinzip verstanden hat, der weiß nun, dass dieser Blogeintrag quasi eine Metainformation über einen kommenden Bericht zum Autokino ist. Wem allerdings nur das Redaktionieren im Kopf rumschwirrt, der ist mit seinem Wissen keinen Meta weiter.
Jedenfalls kommt es beim Redaktionieren vor, dass Wörter fallen. Eigentlich tun sie das immer. Wenn sie greifbar wären, würde wahrscheinlich der gesamte Büroboden voll Wörter liegen, die irgendwer mal so fallen gelassen hat. Einige dieser Wörter sind etwas besonderes, denn sie sind Fachwörter. Das heißt nicht etwa, dass sie einfach sind oder sich mit anderen in ein Fach stecken lassen, nein, das heißt viel mehr, dass sie von Fachmännern verwendet werden.
Jörg ist so ein Fachmann. Er verwendet viele Fachwörter. Heute sogar eines, dass ich kannte. Er sagte was von Metainformationen. Allen nicht Fachmännlein und -weiblein sei gesagt, dass es sich hierbei um Informationen über andere Informationen handelt. Am deutlichsten wird das vielleicht am konkreten Beispiel:
Wenn jetzt jemand in der Redaktion auf die Idee käme, dass ein Autokino im Messepark oder eine Messe im Autopark einen Bericht wert wären, so könnte er darüber berichten. Das kann er dann im Nachhinein tun oder aber er macht es im Vorfeld. Entschließt er sich jedoch dafür, die Veranstaltung sowohl im Vor- als auch im Nachhinein zu betreuen, hat er die Möglichkeit, im Vorbericht auf die Review hinzuweisen oder aber in der Review auf den Vorbericht. Diese Information ist dann eine Metainformation.
Wer das Prinzip verstanden hat, der weiß nun, dass dieser Blogeintrag quasi eine Metainformation über einen kommenden Bericht zum Autokino ist. Wem allerdings nur das Redaktionieren im Kopf rumschwirrt, der ist mit seinem Wissen keinen Meta weiter.