Womit beschäftigen sich Journalisten besonders gern? Rischdisch, mit sich selbst! Und da sollten wir natürlich keine Ausnahme sein. Eine Aufgabe, die mal wieder an mir hängen bleibt... Unsere literarische Abteilung (Kathrin und Dorian) verzichtet darauf verständlicherweise ebenso wie der Humor-Chef (Johannes). Daher biete ich in meiner Rolle als verbissener Die-Welt-Ist-So-Schlecht-Prediger nun einen kleinen videounterstützten Rundgang durch die narzisstische Welt der medialen Selbstreferenzialität, mit einem Teelöffel aus dem Meer geschöpft.
Regelmäßige Leser von hunderttausend.de kennen unsere Rubrik "Durch die Woche mit..." aus dem Effeff. Eines unserer Redaktionsmitglieder empfindet für diese Serie eine gerne zur Schau gestellte Ablehnung, und genau genommen sind die Gründe dafür gar nicht mal so schwer nachvollziehbar. Die betreffende Person nämlich ziert sich, anderen die Freizeit- und Abendgestaltung vorzuschreiben.
Was derlei Einwände allerdings nicht ausreichend berücksichtigen, ist die zentrale Erkenntnis in unserem Metier. Wer Karriere machen will, der muss eines beherzigen: Es geht immer nur darum, dass übergroße Egos der vermeintlich doofen Masse ihre eigene Ideologie unterjubeln - was mal unterschwellig und mal unverblümt geschieht. Welche Motive sollte es auch sonst geben, den ach so ehrenwerten Beruf des Lohnschreibers, Hörfunkfinken oder Fernsehverblöders zu ergreifen?
Die Wahrheit sagen? Was Wahrheit ist, definieren Auflage und Quote. So ist das in jeder Marktwirtschaft. Die Mächtigen überwachen? Solange Medien den Mächtigsten im Lande gehören (Friede Springer, Bertelsmann etc.), gilt das Motto: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Die Welt retten? Muahahaha... Einen schönen Einblick in die tatsächlich umkämpfte und hypereitle Medienwelt bietet die Doku "Die Meute":
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